Wahlverwandtschaften in der Kunst
Ein Crossover der Kunstepochen bietet die Neue Pinakothek zusammen mit der Pinakothek der Moderne. Degas und Picasso, Gauguin und Nolde, Kaspar David Friedrich und Paul Klee, Max Ernst und Böcklin, Macke und Monet: diese Paare und noch einige weitere haben Gemeinsamkeiten jenseits aller Kategorien.
Kaspar David Friedrich fordert bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Bruch mit der traditionellen Landschaftsmalerei, denn der Maler soll malen, „was er in sich sieht“. Paul Klee sucht hundert Jahre später mit seinen Gestirnen, Linien und Symbolen nach einer Brücke zur geistigen Welt.
Klees Gemälde "Grenzen des Verstandes" (1927) und die "Riesengebirgslandschaft mit aufsteigendem Nebel" (1819/20) von Caspar David Friedrich stellen beide eine überirdische und metaphysische Welt dar, allerdings mit ganz verschiedenen Mitteln. Der romantische Künstler des 19. Jahrhunderts stellt uns eine einsame Gebirgslandschaft vor Augen, in der die Realität durch die Nebelschwaden aufgelöst wird. Paul Klee entwirft ein abstraktes Bild mit feinen Linien und Strichen als Corpus und einer Treppe zum runden "Kopf".
Max Ernst und Böcklin verarbeiten in ihren Bildern antike Mythen und surrealistische Visionen von Träumen und Tabus. Der Titel eines Gemäldes von Max Ernst "Die Sirenen schlafen ein, wenn die Vernunft erwacht" (1960) weist auf eine Welt jenseits des Verstandes hin.
Diese Ausstellung ermutigt den Betrachter, die gewohnte Ordnung der Kunstgeschichte abzulegen und sich auf die neuen Wahlverwandtschaften der Künstler einzulassen.
Ausstellung: Blickwechsel
Pioniere der Moderne
Degas - Picasso, Gauguin - Nolde, Monet - Macke
Neue Pinakothek
Kunstareal München
Bis 31.8.2013