Brügge sehen, Gomorrha oder der Knochenmann
Die Münchner Filmkunstwochen finden bereits zum 57. Mal statt. Doch an vielen gehen sie unbemerkt vorüber. Das ist eigentlich schade, denn zwar gibt es dort nicht noch nie gezeigte Filme (wie auf dem Filmfest) zu sehen, sondern eher alte Bekannte zum Noch-Einmal-Anschauen oder Filme, die man aus irgendwelchen Gründen verpasst hat, als sie im Kino liefen. Zum Beispiel: "Brügge sehen…und sterben?"
Auf welchen Auftrag warten zwei Berufskiller in Brügge? Wer soll Brügge, die mittelalterliche Stadt, die von vielen Kanälen durchzogen ist und die im Film immer wieder in ihrer märchenhaften Schönheit gezeigt wird sehen und dann sterben?
Schon bald wird dem Zuschauer das traurige Geheimnis des attraktiven jungen Killers Ray offenbart. Er hat in England einen Auftrag schlecht ausgeführt, indem er aus Versehen einen unschuldigen Jungen durch einen Querschläger getötet hat und nun soll er dafür büßen und selbst erschossen werden.
Der Plot selbst wäre recht einfach und langweilig, wenn nicht sehr interessante und ziemlich durchgeknallte Mitspieler und Mitkiller auftreten würden: eine attraktive Drogenhändlerin, die zusammen mit ihrem skinartigen Freund Touristen in ein Liebesnest lockt und sie dann ausraubt, ein pferdeberuhigungsmittelsüchtiger zwergwüchsiger Filmstar, der zu einer Koksparty mit Amsterdamer Prostituierten einlädt, ein russischer Waffenhändler, der durch Yoga eine ruhige Hand bewahrt. Last, not least der große Boss selbst, der aus London anreist um seine Angstellten in den Griff zu bekommen.
"Brügge sehen... und sterben?" läuft heute um 18 Uhr im Rio. Außerdem kann man heute noch ansehen: "Der seltsame Fall des Benjamin Button" (21 Uhr, Atelier), "Gomorrha - Reise in das Land der Camorra" (20 Uhr, Monopol) oder "Der Knochenmann" (20 Uhr, Arena).
Das genaue Programm gibt es hier. Die Filmkunstwochen gehen noch bis zum 26. August.
Kommentare
"animals" = "elephants"
"animals" = "elephants"
Brügge sehen... und sterben? ist in der Tat sehr zu empfehlen. Hatte den im Original im TU Film gesehen. Da hatte man zwar leider nur die Hälfte verstanden, aber trotzdem sehr unterhaltsam. "You are a bunch of fucking animals!"