Die Freiheit der Beduinen
Noch vor dem 1. Weltkrieg reist Gertrude Bell nach ihrem in Oxford absolvierten Geschichtsstudium zu ihrem Onkel, einem Diplomaten, nach Teheran. Sie lässt die Beschränkungen und Konventionen des viktorianischen England schnell hinter sich und ist fasziniert von der Grenzenlosigkeit der Wüsten. Durch den Kontakt mit den Beduinen teilt sie ihre Freiheit und Ungebundenheit und lernt ihre Sprachen, Gebräuche und auch ihre Konflikte kennen. So wird sie zu einer kompetenten Beraterin der englischen Besatzer, die die uralten Stammesfehden zwischen Drusen, Sunniten und Schiiten erklären kann und vor allem für die Bewegungsfreiheit der Beduinen eintritt. Nicole Kidman spielt die kluge und mutige Gertrude sehr überzeugen. Da sie auch noch sehr schön ist, bekommt sie leicht Zugang zur arabischen Männerwelt.
Neben diesen sachlichen Themen kommen natürlich die großen Gefühle nicht zu kurz: Gertrude begegnet ihrem Traummann, der ihre Orientbegeisterung teilt, aber die strengen Konventionen ihrer Eltern lassen diese Liebe tragisch scheitern.
Werner Herzogs großartige Wüstenbilder mit den Karawanen am unendlichen Horizont, den wilden Reiterhorden, antiken Stätten und friedlichen Oasen ziehen den Zuschauer in den Bann wie die Märchen aus 1001 Nacht.
Königin der Wüste
Regie: Werner Herzog, USA, Marokko 2015,
mit Nicole Kidman, James Franco, Damian Lewis, Robert Pattinson u.v.a.
In München zu sehen u.a. im Arri, City, Gloria, Kino an der Münchner Freiheit
Der Film ist unfassbar schlecht, habt ihr den überhaupt gesehen vor eurer Empfehlung?