Sempé im Sitzen
Wie schön ist es nach einer Ausstellung einen Kaffee zu trinken und dabei die gewonnenen Eindrücke noch einmal revue passieren zu lassen. Das kann man nach dem Besuch der großen Sempéausstellung in der Bayerischen Staatsbibliothek im gemütlichen Institut francais: Man holt sich einen Cappucino am Kaffeeautomaten und setzt sich ganz entspannt ins "chambre jaune", ins gelbe Zimmer, im 1. OG. Dort kann man einen der drei Filme über Sempé sehen, besonders empfehlenswert ist "Sempé, rêver pour dessiner" (Dok. 52 mn. Von Francoise Gallo)
Auch wenn man nicht französisch versteht, genießt man die humorvollen Zeichnungen des Künstlers, die wunderbaren Aufnahmen von Paris und New York - die beiden Wirkungsstätten Jean-Jacques Sempés und die Jazzmusik, die die Bilder untermalt.
Der 1932 in Bordeaux geborene Zeichner wollte ja ursprünglich Jazzmusiker werden, bevor er 1959 René Goscinny begegnete und die beiden mit dem "kleinen Nick" weltberühmt wurden.
Er hatte jahrelang eine Extraseite in "Paris Match" und gestaltete über Jahrzehnte die Titelseite des Magazins "The New Yorker". Es gelingt Sempé immer wieder die Eigenheiten der Großstadtbewohner auf witzige Weise darzustellen, z.B. eine Straße in New York, auf der nur Jogger zu sehen sind und ein einziges (europäisches?) Paar, das ganz normal spazieren geht und von einem Taxifahrer gefragt wird, ob alles ok sei.
Sehr nett ist auch der Zeichentrickfilm "Marcellin Caillou" von Claude Allix, 2002, 26mn. mit den Bildern von Sempé, in dem es um eine Freundschaft zwischen zwei sehr verschiedenen Menschen geht.
Institut francais
Kaulbachstr.13
Mo-Do 10-18 Uhr
Fr 10-14
22.Juni bis 7. August
Eintritt frei
Filme im gelben Zimmer
(Foto: Firemail/Münchenwiki)