Schlingensief in München

Anfang der Achtziger Jahre verschlug es den Oberhausener schon einmal nach Bayern, wo er an der LMU ein paar Semester Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte studierte, ehe er begann, mit Helge Schneider und Alfred Edel Filme zu drehen. 2007 zeigte der Aktionskünstler neben einer Installation seinen aktuellen Film „African Twin Towers“ im Haus der Kunst.
Jetzt ist er an der Bayerischen Staatsoper mit seiner jüngsten Inszenierung „Mea Culpa“ zu Gast, die im März am Wiener Burgtheater eine umjubelte Premiere feierte. Nach „Der Zwischenstand der Dinge“ und dem Fluxus-Oratorium „Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ setzt sich der 2008 an Lungenkrebs erkrankte Regisseur auch in Mea Culpa mit seiner persönlichen Krankheitsgeschichte und dem gesellschaftlichen Umgang mit dem Sterben auseinander.
Mea Culpa ist eine sogenannte ReadyMadeOper, die aus filmischen, theatralen und musikalischen Versatzstücken zu einem Gesamtkunstwerk zusammengebaut wurde. Schlingensief feiert hier seine Auferstehung mit Elfriede Jelinek, Johann Wolfgang Goethe, Joseph Beuys, Friedrich Nietzsche, Jörg Immendorf, Arnold Schönberg, Richard Wagner und vielen anderen.
Neben Schlingensief selbst stehen SchauspielerInnen wie Fritzi Haberlandt, Irm Hermann, Margit Carstensen und Joachim Meyerhoff sowie Laiendarsteller auf der Bühne des Nationaltheaters. Karten gibt es ab sofort an der Bayerischen Staatsoper.