Zeichnen gegen die Todesangst
Donald ist ein hübscher Junge mit flotter Strickmütze wegen seiner fehlenden Haare, er geht auf die Highschool in einer englischen Stadt am Meer, hat nette Kumpels und nervige Eltern, die sich krampfhaft um Normalität bemühen.
Der Blutkrebs gehört zu seinem Leben, aber er „bannt“ die Angst, die Schmerzen, die Wut und die Verzweiflung aufs Papier: Donald selbst ist der fantastische Superheld, der dem Tod immer wieder entwischt. Diese Comic-Sequenzen wirken sehr stark und oft brutal und die passende Techno-Musik lässt den Zuschauer mitfiebern. Donald zeichnet wie ein Besessener und befreit sich dadurch von seiner Krankheit, dann kann er ein normales Leben mit Schule, Freunden, Feten, Alkohol und Mädchen führen. Er ist natürlich viel reifer und sensibler als die anderen Jungs und erobert die begehrteste Lady seiner Klasse. Diese Liebe trägt ihn bis zum Ende und auch seine Freundin hat durch ihn ihre Schwierigkeiten in den Griff bekommen.
Ein wirklicher Freund für Donald wird sein Psychologe Nr. 6, „ Dr. Tod“, der Menschen beim Sterben begleitet, weil er den Tod seiner Frau nicht überwinden kann. Ihm hat sein junger Patient neuen Lebensmut gegeben und nach Donalds Tod richtet er sein Segelboot wieder her und geht auf große Fahrt.
„Ein bisschen Spaß vor dem Abgang“ ist dem Hauptdarsteller gewährt, aber noch viel mehr als das: eine tiefe Liebe, wahre Freundschaft und ein großes Talent.
Mit seinen dunklen Augen und dem weißen Gesicht erinnert er an die Gestalt des Todes in Ingmar Bergmans Meisterwerk „Das siebte Siegel“. Auch hier kommt der Tod immer zu früh und auf seine Frage, ob er bereit sei, antwortet fast jeder Mensch: „Noch nicht!“
GB/BRD 2011, Regie: Anthony McCarten, mit Jan Fitzgibbon, Thomas Brodie-Sangster u.a.