Frau Mann will Meer
Elisabeth Mann wurde 1918 als sechstes Kind von Thomas und Katja Mann geboren. Sie erlebte schon sehr bewusst die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und das Exil für „unerwünschte“ Künstler des 3. Reichs. Die Familie emigrierte erst in die Schweiz, dann in die USA, und durch diese Erfahrungen wurde sie ein politisch interessierter und engagierter Mensch. Zusammen mit ihrem Ehemann, Giuseppe Borgese, einem italienischen Antifaschisten, kämpfte sie für eine Weltverfassung, die Rechte aller Menschen auf Erde, Wasser, Luft und Energie.
Die Ausstellung im Literaturhaus ist ausführlich dokumentiert mit Texten, Bildern und zwei Filmen, der eine über die Familie Mann, der andere über Elisabeth Manns persönlichen Einsatz für die Weltmeere und ihre Arbeit an der Universität von Halifax mit internationalen Kontakten und Arbeitsgruppen.
Es gibt sehr viele sachliche Informationen, aber auch wunderbare Strandbilder, wie z.B. Aufnahmen von der Kurischen Nehrung, auf der die Familie Mann ein Sommerhaus baute, und wo Thomas Mann seinen „Josephsroman“ schrieb, weil ihn der Sand der Dünen an die Wüste erinnerte.
Das größte Problem für die Meere sieht Elisabeth Mann im Tourismus, der größten Industrie der Welt, der eine Küste nach der anderen entdeckt, besetzt und zerstört. Nur durch eine Tourismussteuer, die der Wiederherstellung der Landschaften, der Strände und der Gewässer dient, könne der Schaden einigermaßen eingedämmt werden.
Elisabeth Mann kämpfte bis zu ihrem Tod im Jahr 2002 so unermüdlich, weil sie diese Welt etwas besser hinterlassen wollte, als sie sie vorgefunden hat.
"Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere", bis 2.6.2013 im Literaturhaus, am Montag zahlen Schüler und Studenten nur 2 Euro.