"See no evil – sniff no evil"
Wenn ein Europäer durch die Pinakotheken streift, dann sucht er einen Picasso, einen Neo Rauch oder einen Leonardo da Vinci. Für uns steht der Künstler im Vordergrund und nicht das Kunstwerk.
In anderen Kulturen, wie z.B. in Afrika oder Ozeanien betrachtet man nur das Kunstwerk, der Name des Künstlers ist nicht von Bedeutung, ein Afrikaner versteht Kunst als eine rituelle, "nicht menschengemachte" Schöpfung, in Ozeanien soll Kunst etwas bewirken, sie soll Erinnerungen und Gefühle aufdecken.
Das Völkerkundemuseum stellt die bedeutendsten und schönsten Exemplare seiner Sammlung aus, z.B. einen Türpfosten aus Afrika, der einen Jäger auf einem Esel, seine Beute und seine Gehilfen darstellt. Sehr witzig sind drei helle Holzköpfe mit Tropenhelmen mit den Titeln: "See no evil - hear no evil - sniff no evil", vielleicht eine Anspielung auf den unerfahrenen weißen Großwildjäger.
Weiter geht es mit lateinamerikanischen Grabbeigaben aus der vorspanischen Zeit, eine davon wurde als Titelblatt für den Prospekt gewählt, eine weibliche Figur, die überaus modern und abstrakt anmutet.
Indianerkunst aus Nordamerika, Buddhastatuen aus Indien, China und Tibet und die farbenprächtige Kunst der Muslime - eine globale Schatzkiste wurde geöffnet.