Die Ehrfurcht vor der Natur und der Blick nach innen

Maxim Wakultschik aus Weißrussland zeigt in der Galerie Barbara Ruetz seine klassischen realistischen Innenansichten von Zugabteilen. Der Betrachter steht vor Aluminiumrahmen, die die Form von Zugfenstern haben, und schaut in das Abteil hinein auf die Reisenden und die verschiedenen Objekte, die v.a. in gelben und grünen Farben leuchten.

Im nächsten Raum "schweben" die erdhaften Skulpturen des Japaners Yukiya Izumita: sein Thema ist die Ehrfurcht vor der Natur und der Erde, die sich der Mensch nicht nur untertan machen soll, sondern die er auch respektieren soll. Die Tonarbeiten tragen die Titel "Falten", "Hügel" und "Graben" und erinnern in ihrer Formgebung an Origamistrukturen. Izumita bezieht sich in seinem Konzept auf das japanische Altertum, in dem der Mensch eine große Achtung vor der Natur und ihren Göttern hatte.

Andrew Phelps aus Arizona, der aber auch in Tirol lebt, stellt sich und seinem Publikum die Frage: "Was kann man einem Berg alles antun?" (Galerie Jo van de Loo). Auf seinen großformatigen Fotos von österreichischen Berggipfeln zeigt er die verunstaltete Natur der Tiroler Bergwelt. Skipisten, Skywalks, künstliche Kletterfelsen. Plastikpalmen usw. erleichtern den Zugang zum Berg und zerstören seine natürliche Schönheit.

Andrew Phelps hat zusammen mit sechs anderen Fotokünstlern das Buch "Sight-Seeing" herausgegeben - eine Werbung für das Land Tirol - und dafür den deutschen Fotobuchpreis 2011 erhalten.

Galerie an der Pinakothek der Moderne
Barbara Ruetz, Gabelsbergerstr. 7

Andrew Phelps: Gipfel
Bis 21.1.2012, Di-Fr 14-19, Sa 11-15 Uhr