Ai Weiwei im Haus der Kunst

So sorry

9.000 Rucksäcke hat der chinesische Künstler an der Fassade des Haus der Kunst angebracht - in Gedenken an die Erbebenopfer von Sichuan. Am Montag beginnt die seit langem erwartete Ausstellung "So sorry" des Regimekritikers.
9000 Rucksäcke am Haus der Kunst: Ein Werk von Ai Weiwei  (Foto: muenchenblogger)
9000 Rucksäcke am Haus der Kunst: Ein Werk von Ai Weiwei (Foto: muenchenblogger)

Am 12. Oktober beginnt die Ausstellung des chinesischen Gegenwartskünstlers und Regimekritikers Ai Weiwei im Haus der Kunst. Doch schon jetzt ist das erste Kunstwerk zu sehen.

An der Fassade des Haus der Kunst hat Ai Weiwei 9000 Rucksäcke angebracht. "Remembering" heißt das Werk, mit dem der Chinese das Erdbeben in Sichuan ins Gedächtnis ruft. Nach dem Einsturz von Schulen waren dort viele Rucksäcke der verschütteten Kinder gefunden worden. Mit den verschiedenfarbigen Rucksäcken hat Ai Weiwei in chinesischen Schriftzeichen den Satz geformt: "Sieben Jahre lebte sie glücklich in dieser Welt" - mit dem die Mutter eines Opfers ihrer Tochter gedachte.

In der Ausstellung "So sorry" wird sich Ai Weiwei mit den Bedingungen auseinandersetzen, unter denen autoritäre Regimes und kulturelle Diktaturen existieren. Ai Weiwei ist ein kritiker der politischen Führung Chinas und fordert ein Ende der Zensur. Im August wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten kurzzeitig festgenommen und zusammengeschlagen. Die Verletzungen unterschätzte Ai Weiwei. In München musste er notoperiert werden.

Ai Weiwei sucht die Öffentlichkeit - er schreibt z.B. auf Twitter - auch um sich selber zu schützen. Im eigens für die Ausstellung im Haus der Kunst eingerichteten Blog schreibt er erstmals in englischer Sprache: aiweiwei.blog.hausderkunst.de.

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