Freie Fahrt voraus: Transrapid wird wohl gebaut

Weg frei für den Münchner Transrapid: Der Transrapid wird aller Voraussicht nach gebaut. Der Freistaat Bayern, die Deutsche Bahn und die Industrie haben sich angeblich auf die Schließung der zuletzt noch bestehenden Finanzlücke bei dem 1,85 Milliarden Euro teuren Projekt geeinigt. Das meldetete eben die bayerische Staatskanzlei.

Vom Münchner Flughafen in die Innenstadt wird man dann in wesentlich kürzerer Fahrtzeit gelangen, aber auch für wesentlich mehr Geld.

Kommentare

Tobi Bauer am Di., 25.09.2007 - 10:39

:-D

Basti am Mi., 26.09.2007 - 01:28

WaAAAAaaaahhh!!
Schrecklich. Der Transrapid ist das unnötigste Projekt, das sich die Stadt MÜnchen, der Freistaat Bayern und die Bundesrepublik Deutschland je leisten würde.

Ich glaub es noch nicht dass der Transrapid gebaut wird, denn die aktuelle Kosten-auflistung stammt von vor 10 Jahren und ist mittlerweile um einiges überholt, so dass sich der tatsächliche Betrag auf das Doppelte belaufen wird.

Man sollte das viele Geld lieber in den MVV stecken, so dass endlich einmal ein Semesterticket für die Münchener Studenten herausspringt, anstatt es sinnlos in ein Projekt zu stecken, das sich auf dieser Ebene überhaupt nich lohnt, sondern rein als Prestige-Objekt für Touristen und Politiker dient.

Ein Transrapid zum Flughafen verprasst Steuergelder bis zum Geht-Nicht-Mehr, ohne, dass die Betroffenen einen vorteilhaften Nutzen davon hätten.
Deswegen Nein zum Transrapid!

Thorsten am Mi., 26.09.2007 - 08:21

Mit dem Geld könnte man auch endlich die A94 fertig bauen und die Bahnverbindung nach Ostbayern zweigleisig machen. Alles Projekte die sehr viel nötiger wären und seit Jahrzehnten auf die Fertigstellung warten.

Auch die Fahrgastzahlen mit denen hier kalkuliert wird sind lächerlich. Die überwiegende Mehrheit der Fluggäste wird weiterhin mit dem Auto zum Flughafen fahren - Transrapid hin oder her.

Hier werden (wie schon z.B. beim Rhein-Main-Donau-Kanal) sinnlos Milliarden verpulvert.

Alexander am Mi., 26.09.2007 - 19:58

Aha, also Semesterticket und Steuergelder. Irgendwie bin ich immer mehr der Meinung, das nur noch diejenigen, die auch Steuern zahlen, und nicht Leute die ein Semesterticket fordern (wieder auf Kosten der Steuer zahlenden), über solche Entscheidungen abstimmen dürften.

BTW, über die Steuerzahler der Stadt München werden pro Jahr 800.000.000 (800 Millionen) Euro "Sozialleistungen" verbraten.

Und wer spricht hier von sinnlosen Milliarden, die verpulvert werden?

Also lasst und den Transrapid als technische Neuerung bauen.

cohu am Mi., 26.09.2007 - 20:29

"(...) das nur noch diejenigen, die auch Steuern zahlen,(...) über solche Entscheidungen abstimmen dürfen."
Lieber Alexander, ich bin ja mal gespannt, wo du jemanden ausgräbst, der keine Steuern zahlt. An der Uni jedenfalls sicher nicht. Schon mal von der Mehrwertsteuer gehört? Von Tabak- und Alkoholbesteuerung, die Studenten sicher überproportional trifft, mal ganz zu schweigen. Tsk.

D. Botson am Do., 27.09.2007 - 00:49

Am Samstag 3. November ist 11 Uhr am Stachus Großdemo gegen den Transrapid. Bitte allen weitersagen!
Hier wird versucht gegen den Willen der Bevölkerung ein überflüssiges Prestigeprojekt durchzupeitschen, das noch unsere Enkel abbezahlen würden.
Keine Macht den Parteibonzen! Stoppt Stoibers Penisverlängerung!

Thorsten am Do., 27.09.2007 - 07:46

Ich bin alles andere als technikfeindlich eingestellt, ich seh nur keinen Sinn in einer 40 km langen Transrapidstrecke die noch dazu nur von wenigen genutzt werden wird.

Auswärtige werden weiterhin mit dem Auto zum Flughafen fahren, einfach weil es schneller, günstiger und einfacher ist. Oder glaubt wirklich jemand dran, dass man aus z.B. Passau mit dem Zug nach München fährt (Fahrtzeit laut bahn.de 2:15 h, Ticketpreis einfach 28 Euro) und dann noch weiter von Hbf zum Flughafen?

Alexander am Do., 27.09.2007 - 10:50

Hallo cohu. Du sprichst von Verbrauchsteuern, da sind wir alle mit dabei.

Was ich meinte sind Steuern aus Einkünften wie
Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft,
Einkünfte aus Gewerbebetrieb,
Einkünfte aus selbständiger Arbeit,
Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit,
Einkünfte aus Kapitalvermögen,
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung,
Sonstige Einkünfte.

Gewerbesteuer, Erbschaft-/Schenkungsteuer, Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Körperschaftsteuer kann ich nciht unbedingt mit einem Semsterticket in Verbindung bringen, vielleicht noch KFZ-Steuer.

Das Thema lässt sich gerne vertiefen. Einen Einblick wer welche Steuern bezahlt siehe Seite 4:

http://www.muenchen.de/cms/prod1/mde/_de/rubriken/Rathaus/90_ska/haush/presseinfo_und_hhr/eckdaten2008.pdf

cohu am Do., 27.09.2007 - 11:16

Alexander, du sprachst von Leuten, die keine Steuern bezahlen, und die daher kein Stimmrecht in Angelegenheiten der Steuermittelausgabe haben sollen. Solche Leute gibt es nicht. Sogar der bärtige Öko-Aussteiger, der auf dem Land von seiner Ziegenherde lebt, zahlt welche, sobald er einmal im Jahr ins Dorf geht und siche ein Packerl Salz kauft. Warum es in diesem Zusammenhang einen Unterschied machen soll, ob ich meine Steuern als Verbrauchssteuer oder anderweitig abdrücke, leuchtet mir nicht ein. Oder ist es festgelegt, dass der Transrapid oder meinetwegen das Semesterticket nur von Steuergeldern bezahlt werden darf, die aus Einkommenssteuer etc. stammen? Gibt es so eine gesetzliche Regelung?

Über die Idee, Stimmrechte von der Höhe der Steuerbeträge abhängig zu machen, kann man durchaus reden. Allerdings nicht auf dem Boden des deutschen Grundgesetzes :-)

David am Do., 27.09.2007 - 11:20

Lieber Alexander,

wenn Du der Meinung bist, dass jeder Steuerzahler selbst entscheiden soll, was mit seinen von ihm gezahlten Steuereuros passiert, kann man sich die Steuer gleich sparen und den Staat abschaffen.

Meinetwegen gerne, aber das entspricht nicht so ganz unserem derzeitigen System.

Grüße,
Anarcho-David

Alexander am Do., 27.09.2007 - 11:56

Hallo Cohu. So langsam kommen wir der Sache ein bisschen näher. Schau Dir mal an wem in welcher Höhe die Verbrauchsteuern zustehen, und wem in welcher Höhe den Ländern und den Kommunen zustehen.

Und am Schluss rechnest Du mal nach, wer in welcher Höhe was an Steuern bezahlt und an wen es dann von den Beamten verteilt wird. Nachdem die Personalkosten derselben abgezogen wurden.

http://bundesrecht.juris.de/gg/art_106.html

Danach können wir gern weiterreden.

Tobi Bauer am Do., 27.09.2007 - 13:14

Also bevor sich jetzt die Geisteswissenschaftler am Abakus die Finger brechen:

Das Semesterticket hat mit Steuergeldern nicht grade viel zu tun: Unsere Freundin Wikipedia beschreibt das Solidarprinzip Semsterticket wie folgt:

>>Das Semesterticket, auch Studi-Ticket genannt, ist ein Fahrausweis für den ÖPNV, der für Studenten ein Semester lang gilt. Sie erwerben es durch die verpflichtenden Gebühren bei der Einschreibung bzw. Rückmeldung automatisch, auch wenn sie die Angebote nicht nutzen wollen. Durch diese Regelung kann das Semesterticket besonders billig sein und ein attraktives Angebot für jene bieten, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen.<<

Der MVV wird übrigens bald ein Angebot über ein Semesterticket für München vorlegen, das dann in der Studierendenschaft zur Urabstimmung kommen wird.

All das ändert aber leider nichts an jenen Realitätsverkennern, die sich für das viele schöne Transrapidgeld ein Wunderland der Kindertagesstätten mit Gratis-ÖPNV wünschen.

cohu am Do., 27.09.2007 - 15:25

Naja Tobus, die Idee des Transrapidgegners oben war doch, vermute ich, dass statt dem Transrapid der MVV mit Steuergeldern noch stärker subventioniert werden soll, um ein billigeres Semesterticket anbieten zu können...jetzt, wo die armen Studenten schon ihr eigenes Studium selber zahlen müssen ;-)
Die traurige Realität scheint mir eher zu sein, dass der Transrapid (gegen den ich an sich nix habe) wirtschaftlich nicht sinnvoll/rentabel ist, denn sonst hätte ihn ja die Bahn, Siemens, der Flughafen oder sonstwer auch ohne staatliche Subventionen hingestellt. Ein Transportmittel, das sich für den Betreiber nur lohnt, wenn er praktisch keine Investitionskosten hat, is doch irgendwie nicht so ganz sinnvoll, oder? Das sagt mir zumindest mein geisteswissenschaftlicher Abakus...

@Alexander: Interessant, aber aus der Aufteilung von Steuergeldern folgt nicht, dass jemand, der nur Verbrauchssteuern zahlt, nicht an der Transrapid-Finanzierung teilhat. Klar, er wird dazu wesentlich weniger beitragen als einer, der massig Einkommens- und Kapitalertragssteuer zahlt (und nebenher noch paar tausend Euro Konsumsteuern abdrückt). Aber das hier gibts halt schon relativ lange nicht mehr und ich halte seine Wiedereinführung für unwahrscheinlich...