Die Antwort: der Titel des achten Songs auf auf dem Album "Kid A" der legendären englischen Indie-Band Radiohead. Seit Donnerstag Abend ist der Neologismus jedoch um eine Bedeutung reicher. Idiotheque ist eine nach dem Songtitel benannte Münchner Veranstaltungsreihe, die in der ZK-Max Unterführung debütierte.
Kunst, Mode und vor allem Musik gab es an diesem eher ungewöhnlichen Veranstaltungsort zu sehen und hören. Die aus dem Theaterjargon bekannte "vierte Wand" erlebte dort eine Wiedergeburt, indem sie allen Reformen zum Trotz buchstäblich wieder errichtet wurde.
Hinter einer breiten, gelb gerahmten Glaswand performten die Künstler vom Publikum abgetrennt, was die Kontaktaufnahme zum Publikum nicht unbedingt erleichterte. Während sich Enik als erste Band im ZK-Max Schutzraum sichtlich wohl fühlten und sich sehr dabei gefielen ihre musikalischen Glam-Eskapaden inklusive American-Apparel-Outfit auszustellen, öffneten Chikinki (Foto) aus London das Schaufenster zum Donnerstag, baten ihr Publikum in ihren Kunstladen und rockten, dass man kurzzeitig um die teuren Glaswände Angst haben musste. Die Begeisterung beim Publikum entlud sich vor und hinter den Trennwänden.
Insgesamt ein gelungener Auftakt der Idiotheque, der die leise Hoffnung verbreitet, dass eine Münchner Subkultur jetzt auch die Maximilianstraße erreicht hat, ihren Untergrund zumindest.