Bar in Schwabing

Roxy hat die Leopoldstraße verlassen

Nach 30 Jahren hat das Roxy geschlossen. Die Kneipe war zwar beliebig geworden, die Leopoldstraße verliert trotzdem viel.
Champions-League-Finale 2012 im Roxy (Foto: MünchenBlogger)
Champions-League-Finale 2012 im Roxy (Foto: MünchenBlogger)

Zugegeben, nicht oft war man im Roxy gewesen in den vergangenen Jahren. Einmal um Cocktails zu trinken, weil diese in der Happy Hour eben recht günstig waren. Einmal war man zum Fußballschauen hineingeraten. Die Stimmung allerdings alles andere als gut. Der FC Bayern verlor. Das Finale Dahoam. Nur die drei Engländer ganz vorne bei der Leinwand hatten an jenem Maitag 2012 Spaß im Roxy.

Viel mehr waren es offenbar auch an anderen Abenden nicht. Denn das Roxy hat zugemacht. Nach mehr als 30 Jahren. Einen Monat hatte dies kaum einer bemerkt, nun berichtete die SZ darüber. Die Wirte hatten lediglich am 8. Juni auf Facebook geschrieben: "Das Café Roxy ist seit heute Geschichte." Reaktionen? So gut wie keine.

Einst war das Roxy ein Treffpunkt für die Schickeria, Studenten der Wirtschaftswissenschaften und sonstige Tunichtgute. Auf der großen Terrasse ließ sich herrlich das Treiben auf der Leopoldstraße beobachten. Doch mit dem Niedergang des Schwabinger Boulevards, der sich statt alten Schwabing-Gefühlen immer mehr dem Kommerz hingibt, begann auch der Absturz des Roxy. Es kamen immmer weniger, immer beliebigere Gäste. Um einen günstigen Cocktail zu trinken oder zum Fußball schauen.

Demnächst wird in den Räumen die Restaurantkette Via Appia ein Lokal eröffnen, es wird günstige Pizza und Pasta geben. Das passt inzwischen besser zur Leopoldstraße als das Roxy. Irgendwie schade.

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